Milchzahn & Co – warum auch Kinderzähne besonderen Schutz brauchen

Müssen Milchzähne überhaupt behandelt werden? Die Antwort lautet ganz klar JA!
Milchzähne sind vollwertige Zähne. Sie erfüllen wichtige Aufgaben – Kauen, Sprechen, Lachen, Platzhalten für die nachfolgenden bleibenden Zähne. Und das länger, als die meisten glauben. Denn obwohl die Schneidezähne schon mit ca. sechs Jahren ausgewechselt werden, dauert es bei den Backenzähnen durchschnittlich bis zum zwölften Lebensjahr. Deshalb ist es uns wichtig, dass Ihr Kind schon früh an die richtige Zahnpflege herangeführt wird.

Früh übt sich …
Kinderprophylaxe ist das A und O

Kinderzähne putzen

Noch immer ist die frühkindliche Karies an den Milchzähnen viel zu stark verbreitet. Deshalb ist ein frühzeitiges Erlernen der richtigen Zahnputztechnik für das Vermeiden von Karies unabdingbar. In unserer Zahnputzschule lernt Ihr Kind unter fachkundiger Anleitung wie es seine Zähne richtig putzt und pflegt. Außerdem gibt es (für die Eltern) Tipps zur optimalen Zahnbürste und zur zahngesunden Ernährung. Erfahren Sie mehr zur Entstehung von Karies und seinen Folgen in unserem Patienten-Informationssystem.

Im Rahmen der regelmäßigen halbjährlichen Prophylaxe und Vorsorgeuntersuchung machen wir unsichtbare Zahnbeläge bei ihrem Kind sichtbar, damit es im Spiegel selber sieht, wo sauber geputzt ist und wo vielleicht noch Schwachstellen sind. Nach gründlicher Reinigung werden die Zähne dann fluoridiert, um die Zahnoberfläche zu „härten“ und unempfindlicher gegenüber Kariesbakterien zu machen. Bei Kindern, die älter als 6 Jahre sind, werden die Kosten zweimal pro Jahr vollständig von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Auf den Kauflächen der Backenzähne gibt es tiefe Furchen und Grübchen (sog. Fissuren), die mit der Zahnbürste nur sehr schwer zu reinigen sind. Gerade bei Kindern, die ein erhöhtes Kariesrisiko haben, kann man die Furchen mit einem speziellen lichthärtendem Kunststoff-Lack verschließen und so die Entstehung von Karies in diesen Grübchen vermeiden. Meist werden die ersten bleibenden Backenzähne versiegelt, die mit etwa 6 Jahren durchbrechen. Manchmal sind Versiegelungen aber auch schon bei Milchzähnen sinnvoll.
Lesen Sie mehr zur Fissurenversiegelung für Kinderzähne.

Milchzahnkronen bei größeren Zahndefekten

Wenn es doch mal passiert, dass z. B. ein Backenzahn im Milchgebiss Ihres Kindes von der Karies bereits so stark geschädigt ist, dass eine normale Füllung nicht mehr in Frage kommt, setzen wir eine metallfarbene Edelstahlkrone darüber. Solche Kronen schützen Zähne vor Karies, stabilisieren sie mechanisch und können so bis zum natürlichen Zahnausfall im Mund erhalten werden. Im Frontzahnbereich werden zahnfarbene Kronen aus Kunststoff oder Keramik verwendet. Sie sind oft die einzig mögliche Lösung, um bei einer Flaschenkaries die zerstörten Frontzähne zu versorgen.

Wenn mal ein Milchzahn verloren geht

Geht ein Milchzahn durch Karies oder durch einen Unfall frühzeitig verloren, kann sich das störend auf die Entwicklung und Funktion des gesamten Kauapparates Ihres Kindes auswirken. Denn Milchzähne erfüllen eine wichtige Platzhalterfunktion für die bleibenden Zähne. Deshalb kann es notwendig sein, die entstandene Lücke bis zum Durchbruch des bleibenden Zahnes mit einem sogenannten Platzhalter offen zu halten. Ohne diesen könnten sich die übrigen Zähne in den Lücken zusammenschieben und für den bleibenden Zahn fehlt dann später der Platz. Mit dem Platzhalter vermeiden wir Zahnfehlstellungen, die eine spätere kieferorthopädische Behandlung nach sich ziehen würden.

Kinder sind ganz besondere Patienten

Wir möchten den ersten Besuch in unserer Praxis sowohl für Ihr Kind als auch für Sie als Eltern zu einem erfolgreichen Erlebnis machen und damit eine positive Einstellung zum Zahnarztbesuch für die Zukunft erreichen. Es ist sehr vorteilhaft, wenn Kinder schon früh die Zahnarztpraxis kennenlernen und dabei Vertrauen gewinnen können. Sie machen die Erfahrung, dass der Zahnarztbesuch etwas Normales ist, vor dem man keine Angst haben muss.

Die Angst vor dem Zahnarzt ist nicht angeboren, aber häufig übertragen Eltern ihre eigenen Ängste auf das Kind. Durch bewusste Verhaltensführung und geeignete Wortwahl können Sie Ihr Kind im Vorfeld positiv beeinflussen und damit die Behandlung unterstützen. Vermeiden Sie Sätze wie „das tut nicht weh“ oder „du musst keine Angst haben“. In der Praxis überlassen Sie bitte uns die Führung: Ihr Kind soll im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen!

Der Einsatz von Lachgas erlaubt es Ihrem Kind, seine zahnärztliche Behandlung entspannt und angstfrei zu erleben. Zahnärztin Dr. Irina Köhler, spezialisiert auf Kinderzahnheilkunde, erklärt: „Lachgas hat eine beruhigende, Angst hemmende Wirkung, vermindert Schmerzen und unterdrückt Würgereize. Ihr Kind ist dabei die ganze Zeit wach und ansprechbar. In manchen Fällen ist es aber auch sinnvoll, die Behandlung Ihres Kindes in Narkose durchzuführen. In einem ausführlichen Beratungsgespräch informieren wir Sie gerne persönlich über den Behandlungsablauf und beantworten Ihre Fragen“.

Vereinbaren Sie mit uns einen Vorsorgetermin für Ihr Kind, denn gesunde Milchzähne bilden die Grundlage für die spätere Zahngesundheit.

Nehmen Sie Kontakt auf.


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