Der Zusammenhang zwischen Ihren Zähnen und der Allgemeingesundheit
Im Laufe des Lebens werden die meisten Menschen mit zwei Krankheiten in der Mundhöhle konfrontiert: Karies und Parodontitis.
Hervorgerufen werden sie durch die Einwirkung von Bakterien aus dem Zahnbelag. Durch die Verstoffwechselung von Nahrung in der Plaque entsteht Säure, die wiederum die Zahnhartsubstanz auflöst was zu Karies führt. Leider ist Ihr Immunsystem der Bakterienmenge in Ihren Zahnfleischtaschen, die eine Parodontitis verursachen, nicht gewachsen. Es entsteht eine Entzündung des Zahnhalteapparates. Wenn Sie selbst Symptome einer Erkrankung (z.B. blutendes Zahnfleisch) erkennen, ist es oft schon zu spät. Meist hat sich ganz schleichend und schmerzfrei Stützgewebe, also auch Knochensubstanz abgebaut. Wenn dieser Zustand länger anhält, werden Zähne locker und es kommt zum Zahnverlust.
Aber nicht nur Ihre Zähne sind davon betroffen, denn ….
… die Mundgesundheit beeinflusst viele Vorgänge in Ihrem Körper – und umgekehrt
Nur wenigen Menschen ist bewusst, dass bei einer chronischen Entzündung eine riesige Wundfläche entsteht. Die anhaltende Entzündung belastet das Immunsystem, der Körper wird dadurch anfälliger für Krankheiten. Zudem gelangen die aggressiven Parodontitisbakterien über die Blutbahn auch zu inneren Organen. Aktuelle Studien spiegeln Zusammenhänge zwischen Zahngesundheit und allgemeiner Gesundheit wider. Danach können Störungen an Zähnen oder Kiefer akute oder chronische Erkrankungen auslösen:
- Das Risiko von Kreislauferkrankungen, Schlaganfall und Frühgeburten kann bei vorliegender Parodontitis (Parodontose) erhöht sein.
- Nacken-, Rücken- oder Kopfschmerzen sowie z. B. Ohrgeräusche (Tinnitus) können ihre Ursache in Störungen des Kiefergelenks haben.
- Unverträglichkeitsreaktionen auf Dentalmaterialien können allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Allergien oder chronische Abwehrschwächen verursachen.
- Durch chronische Entzündungen im Bereich von Zähnen und Kiefer kann die Leistungsfähigkeit erheblich reduziert werden.
Diabetes bedeutet ein höheres Risiko für Parodontitis
Menschen sowohl mit Typ II-Diabetes als auch Typ I-Diabetiker tragen ein dreifach höheres Risiko, an Parodontitis zu erkranken. Häufig kommt es zu einem schnelleren und aggressiveren Verlauf der Parodontitis. Zudem lässt sich die Parodontitis schlechter behandeln. Umgekehrt kann eine unerkannte oder nicht behandelte Parodontitis auch den Diabetes hinsichtlich Schweregrad und Einstellbarkeit negativ beeinflussen.
Bei koronarer Herzerkrankung ist die Gesunderhaltung des Zahnfleischs besonders wichtig
Das Zahnfleisch stellt eine Eintrittspforte für Bakterien dar, die sich über die Blutbahn an den Gefäßwänden ablagern können und andere Organe des Körpers belasten. Durch eine gründliche Zahnpflege zu Hause und eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung können Sie der Entwicklung einer Parodontitis effektiv vorgebeugt werden.
Zu viel Stress mindert die Abwehrkräfte …
… und begünstigt Krankheiten. Stress erkennt man oft auch an den Zähnen, zum Beispiel, wenn diese durch ständiges Knirschen (Bruxismus) abradiert sind.
Gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch ein Leben lang – nur mit der richtigen Prophylaxe kann man sich diesem Ziel nähern. Je früher man mit der Prophylaxe beginnt, desto eher können Eingriffe durch den Zahnarzt vermieden werden – und auch Ihre Allgemeingesundheit wird dadurch effektiv gestärkt.