Was Spannungskopfschmerzen mit Ihren Zähnen zu tun haben können

Kiefergelenke Kopfschmerzen

Funktionstherapie für den richtigen Biss bei Ihrem Zahnarzt

Sie erwarten nicht nur gutes Aussehen sondern auch Funktionalität von Ihren Zähnen. Im Idealfall liegen Ihre Kiefergelenke symmetrisch aufeinander und die Kaumuskulatur kann entspannt arbeiten – ohne zu knacken und zu knirschen. Was passiert aber, wenn das Zusammenspiel von Zähnen, Kiefer und Muskulatur nicht mehr einwandfrei verläuft?
Unser Kiefergelenk ist das komplizierteste Gelenk im menschlichen Körper. Es ist in allen drei Achsen beweglich und kann gleichzeitig Rotations- und Gleitbewegungen ausführen. Linkes und rechtes Kiefergelenk sind über den Unterkiefer miteinander verbunden, das heißt, wenn sich Ihr Oberkiefer bewegt, verändert auch Ihr Unterkiefer zwangsweise seine Position und umgekehrt.

Wenn die Kiefergelenke aus der Balance geraten …

Wenn bei Ihnen Kieferknochen, Kiefergelenk, Zahnhalteapparat oder Zähne nicht richtig aufeinander abgestimmt sind, kann das Auswirkungen auf Ihren gesamten Körper haben. Die Dysbalancen können Schmerzen in entfernten Körperteilen auslösen und sogar die Funktion und den Stoffwechsel von Organen verändern. So bewirkt eine Fehlstellung Ihrer Zähne unter Umständen Verspannungen der Muskulatur und Schmerzen in Hals, Rücken und Schultern. Auch wenn Sie im Schlaf mit den Zähnen knirschen, Knackgeräusche im Kiefergelenk verspüren oder häufiger unter Spannungskopfschmerzen, Migräne oder Ohrenschmerzen bis hin zum Ohrensausen (Tinnitus) leiden – all dies kann seinen Ursprung in einem „falschen Biss“ haben. Liegen Störungen in der Funktion der Zähne, Kiefergelenke, Kaumuskulatur und angrenzenden Muskeln und Sehnen vor, spricht man von einer craniomandibulären Dysfunktion (CMD).

Übrigens:
Etwa ein Drittel aller Menschen hat Kiefergelenksprobleme oder ernsthafte Zahnschäden, die vom Zähneknirschen oder Pressen kommen. Erfahren Sie mehr zum komplexen Zusammenspiel von Kiefergelenk und Zähnen in unserem Patienteninformations-System.

Was können Gründe für Ihre Kiefergelenksbeschwerden sein?

Genauso vielfältig wie die Auswirkungen sind auch die Ursachen für Kiefergelenksprobleme:

  • Liegt bei Ihnen eine angeborene oder rheumatische Schädigung Ihrer Kiefergelenke vor?
  • Haben Sie sehr viel Stress, den Sie nachts unbewusst durch Zähneknirschen „abarbeiten“?
  • Tragen Sie vielleicht Zahnersatz?  Auch mangelhafte Füllungen, Kronen, Brücken oder Implantate können falsche Zahnkontakte bewirken.
  • Fehlen bei Ihnen Zähne, die nicht ersetzt wurden? Das kann dazu führen, dass Ihr Kiefer nicht genügend abgestützt wird.
  • Sind in Ihrem Gebiss gekippte, gewanderte oder hochgewachsene Zähne vorhanden?

Funktionsanalyse – Präzise Vermessung Ihres Kausystems

Nur selten werden Kopf-, Gesichts- und Nackenschmerzen oder Ohrgeräusche in einen Zusammenhang mit einer funktionellen Störung des Kiefergelenks gebracht. Wenn Sie unter den beschriebenen Beschwerden leiden, kommen Sie gerne in unsere Praxis. Um zu überprüfen, ob bei Ihnen gegebenenfalls eine Kiefergelenkerkrankung vorliegt, wenden wir die so genannte Funktionsanalyse an. Als erfahrener Spezialist kann Ihr Zahnarzt Steffen Köhler genau feststellen, wie Ihr Ober- und Unterkiefer zueinander stehen. Die Bewegungen, die Ihr Kiefer beim Kauen oder Sprechen ausführt, misst er präzise elektronisch und zeichnet sie dreidimensional auf. Die durch diese Axiographie bzw. Condylographie ermittelten Daten bilden dann die Basis für Ihr Behandlungskonzept.

Zahnschiene für den idealen und gesunden Biss

„Oftmals bewirken bereits kleine Veränderungen der Biss-Position eine deutliche Besserung Ihrer Beschwerden“ erklärt Steffen Köhler und fügt hinzu: “ So schützt eine Schienentherapie Ihr Kiefergelenk und Ihre Zähne vor zunehmender Belastung. Gleichzeitig lindert sie akute Schmerzzustände wie zum Beispiel Ihre Spannungskopfschmerzen“. In der Patienteninformation auf unserer Website erfahren Sie mehr dazu, was zum Beispiel eine „Aufbiss-Schiene“ ist und was sie bewirkt.
Um eine umfassende Diagnose und die sich daraus für Sie ergebende individuelle Therapie zu gewährleisten, arbeiten wir fachübergreifend eng mit Kieferorthopäden, HNO-Ärzten, Orthopäden, Osteopathen, Logopäden und Physiotherapeuten zusammen. Denn auch durch gezielte manuelle Techniken können die betroffenen Strukturen positiv beeinflusst werden – für Ihren perfekten Biss.

Steffen Köhler leitet Studiengruppe zur Funktionstherapie

Im Rahmen einer überregionalen Studiengruppe (Studiengruppe Mitte), die von Steffen Köhler geleitet wird, beschäftigen sich in regelmäßigen Abständen Zahnärzte, Kieferorthopäden, Oralchirurgen sowie Kieferchirurgen mit der craniomandibulären Dysfunktion (CMD) und deren Therapie. Aufgrund der Vielfältigkeit der Symptome und Auswirkungen von Kiefergelenkerkrankungen sind auch andere medizinische Disziplinen wie zum Beispiel Orthopäden, Psychologen und Physiotherapeuten eingebunden. Diskutiert werden in diesen Runden beispielsweise, wie neue Erkenntnisse aus Studien in den eigenen Praxisalltag sinnvoll und wirtschaftlich integriert werden können. Zudem werden besondere Patientenfälle  besprochen. Steffen Köhler sagt dazu: „Es ergeben sich daraus oft interessante Diskussionsthemen. Für unsere Patienten wollen wir immer die neuesten Erkenntnisse und sinnvolle Entwicklungen im Bereich Funktionsdiagnostik und -therapie umsetzen. In den Diskussionsrunden und -foren teilen wir unser eigenes Wissen und ergänzen es durch die Erfahrungen anderer Studiengruppenteilnehmer.“


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